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Aus der Marktgemeinderatssitzung vom 20. März 2023

| Markt Marktleugast

Gemeindejugendarbeit in Marktleugast

Seit Januar letzten Jahres bietet die Marktgemeinde Marktleugast ihren Kindern und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Helmbrechtser Verein „Die Gunga e.V.“ eine aktive kommunale offene Kinder- und Jugendarbeit. Anlässlich der Gemeinderatssitzung informierten der Vorsitzende des Vereins Pascal Bächer und die seit September zuständige Gemeindejugendarbeiterin Mirjam Fritsch über die Aktivitäten im Jahr 2022.

„Es läuft hervorragend“, so Vorsitzender Bächer, der dem Gremium den 120 Mitglieder starken Verein vorstellte. Dieser wurde vor 40 Jahren gegründet und seit 30 Jahren betreibt er das Jugendzentrum „PUR“ in Helmbrechts. Die fünf hauptamtlichen Mitarbeiter sind für die kommunale offene Jugendarbeit in Helmbrechts, Stammbach. Schwarzenbach am Wald, Marktschorgast und seit letztem Jahr in Marktleugast zuständig. Dass die offene kommunale Jugendarbeit in Marktleugast angenommen wird, zeigt ihm die erste Jungbürgerversammlung im März letzten Jahres. „Für eine Gemeinde in dieser Größe sind mehr als 30 Kinder ab zwölf Jahren und Jugendliche ein großartiger Erfolg.“

Mirjam Fritsch stellte die Aufgaben der Gemeindejugendarbeit vor. Der offene Jugendtreff fußt auf einer pädagogischen Konzeption mit Qualitätsstandards und bietet Angebote für Freizeitgestaltung und Jugendbildung. Im Rahmen der mobilen Jugendarbeit kommt man an Treffpunkten in der Gemeinde zusammen. Sie ist vernetzt mit Vereinen und Vereinigungen, die Angebote für Jugendliche und Kinder bieten. Hausvollversammlungen und Jungbürgerversammlungen animieren Kinder und Jugendliche zur Mitwirkung. Weiter werden Veranstaltungen und Angebote von Jugendorganisationen unterstützt.

Im ersten Jahr gab es acht Angebote im Bereich Nachhaltigkeit und Kreativität mit insgesamt 48 Teilnehmern. Drei Tage wurde gemeinsam das Filmcamp auf der Burg Feuerstein besucht, das Kinderkino im Sommer wurde von 40 Kindern und das Jugendkino von 15 Jugendlichen besucht, am einwöchigen Ferienprogramm in den Sommerferien beteiligten sich über 90 junge Menschen, an der Cocktailschulung in Kulmbach beteiligten sich acht Marktleugaster, zum Familien-Weihnachtskino kamen 50 Besucher. Außerdem fanden regelmäßige Treffen statt, wo auch die Namensfindung für den Jugendtreff, der in Räumen der Schule eingerichtet werden soll, auf der Agenta gestanden hat. Wenn der Jugendtreff „Leuchertz“ dann eingerichtet ist, wird ein gemeinsames Kinder- und Jugendprogramm für Marktleugast aufgelegt und verteilt. Bisher beteiligen sich daran neben der Gemeindejugendarbeit die Kinder- und Jugendfeuerwehr Marktleugast, die Freiwillige Feuerwehr Mannsflur, der Musikverein Marktleugast, der TV Marktleugast, der Verein für offene Jugendarbeit Marktleugast, die Kreisjugendarbeit Kulmbach, der Kreisjugendring Kulmbach sowie verschiedene Beratungsstellen im Landkreis Kulmbach.

Im Rahmen der verbandlichen Jugendarbeit hat im vergangenen Jahr eine Jugendleitersitzung stattgefunden. Mirjam Fritsch hat verschiedene Vereine besucht, um die Ansprechpartner der Vereine kennenzulernen. Es gab auch verschiedene Kooperationen mit Vereinen, wie zum Beispiel beim Weihnachtsmarkt.

In diesem Jahr sind zahlreiche weitere Freizeitaktivitäten geplant. So soll wieder ein Filmcamp stattfinden. Gemeinsam sollen die Räumlichkeiten für den Jugendtreff renoviert und eingerichtet werden, damit dieser bald eröffnet werden kann. Quartalsweise wird das Kinder- und Jugendprogramm veröffentlicht und die Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Vereinen und Verbänden soll erweitert werden.

Hans Pezold (WGM) interessierte es, wie viele Kinder und Jugendliche zu den Treffen kommen. Dies sind zwischen acht und 45 Personen, antwortet Mirjam Fritsch. Der Besuch sei sehr gut, zumal es noch keinen Jugendtreff gibt. Daniel Schramm (CSU) wollte wissen, wann der Jugendtreff eröffnet werden kann. Der Gemeindejugendbeauftragte Michael Schramm wusste noch kein genaues Datum. „Wir haben sehr gute Räumlichkeiten, die von den Jugendlichen selbst gestaltet werden.“ Für Pascal Bächer ist dies eine sehr gute Sache, „die Kinder und Jugendlichen gehen ganz anders mit den Räumen um, wenn sie selbst mitgeholfen haben, diese herzurichten“. Margret Schoberth (CSU) wollte wissen, wie die Zusammenarbeit mit den Vereinen klappt. Diese sei sehr gut, so habe man schon ein gemeinsames Ferienprogramm mit verschiedenen Aktionen herausgegeben, antwortete Fritsch. Oswald Purucker (CSU) hatte zunächst Angst, dass damit den Vereinen der Nachwuchs abgeworben wird, „nach einem Jahr bin ich aber begeistert, weil es eine gute Ergänzung ist“. Dies bestätigte auch der Jugendbeauftragte Schramm. Man wolle keine Konkurrenz, man biete Sachen, die durch Vereine nicht abgedeckt seien. Andere führe man mit Vereinen gemeinsam durch. „Danke für die ganz tollen Angebote“, setzte Cornelia Buß (HBG) den Schlusspunkt.

 

Investitionsprogramm 2023

Wie nach dem Bericht „Investitionspläne ein Bremsklotz?“ vom Montag, 20.03.2023, in der Frankenpost zu erwarten war, kam es am Abend in der Gemeinderatssitzung zu einem Schlagabtausch zwischen den Räten der WGM und FW auf der einen Seite und der CSU und HBG auf der anderen Seite. Darin hatte Setrick Röder (FW) Bürgermeister Franz Uome (CSU) eine Blockade-Politik vorgeworfen, die seine Fraktion und die der WGM nicht dulden werde „und mit Vehemenz werden wir unsere Vorstellungen einfordern“.

Kämmerin Mandy Knarr stellte zunächst dem Marktgemeinderat die fünf kostenintensivsten Maßnahmen, „die das Investitionsprogramm 2022 bis 2026 prägen“, vor.

Dies seien die Sanierung der Dreifachsporthalle, deren Gesamtkosten sich auf 1,045 Millionen Euro belaufen. Der Zuschuss aus dem Bundesprogramm SJK beträgt 751.500 Euro, der sich in Raten bis 2026 erstreckt. Der Eigenanteil beträgt 293.500 Euro.

Für die Straßensanierung der Gemeindeverbindungsstraße nach Filshof sind in diesem Jahr 180.000 Euro eingeplant und für die Guttenberger Straße in Mannsflur im nächsten Jahr 200.000 Euro. Hier gibt es keine Zuschüsse.

Für die Begegnungsstätte mit Arztpraxis sind bis zum Ende letzten Jahres Kosten von über 2,35 Millionen Euro angefallen. Für dieses Jahr werden weitere Ausgaben in Höhe von 1,25 Millionen Euro erwartet. Die maximale Förderung der Regierung von Oberfranken beträgt 2.235.800 Euro. Der Eigenanteil beträgt damit nicht ganz 1,37 Millionen Euro. Der Anteil für die Arztpraxis muss hier berücksichtigt werden, weil diese Ausgaben wegen der Mieteinnahmen für die Gemeinde rentierlich sind.

Für das Pilger- und Begegnungszentrum in Marienweiher 16 sind im letzten Jahr Kosten von nicht ganz 370.000 Euro angefallen. Für die Jahre 2023 bis 2025 sind Ausgaben in Höhe von etwa 4,48 Millionen Euro eingeplant. Die Gesamtausgaben werden damit knapp 4,86 Millionen Euro betragen, gefördert mit 90 Prozent. Somit verbleibt bei der Gemeinde ein Eigenanteil von knapp unter 500.000 Euro.

Für die Inneneinrichtung des Pilger- und Begegnungszentrums sind im Investitionsprogramm für die Jahre 2023 bis 2025 ungefähr 960.000 Euro vorgesehen. Durch die Förderung der Oberfrankenstiftung verbleibt bei der Gemeinde ein Eigenanteil von 100.000 Euro.

Setrick Röder bemängelt erneut wieder, dass im Plan keine Investitionen für erneuerbare Energien aufgenommen sei. „Ich bin erschüttert, dass da nichts drin ist. Die Energiekosten werden uns noch erschlagen.“

Für Daniel Schramm (CSU) ist es dagegen ein gutes Investitionsprogramm, „da steckt viel drin“. Auch in Sachen energetische Sanierung sei schon viel geschehen. „Bei uns ist die Straßenbeleuchtung schon vollständig auf LED umgestellt, während andere Kommunen noch nicht einmal begonnen haben.“ Die Begegnungsstätte in der Kulmbacher Straße und das Pilgerzentrum bekommen Photovoltaik-Anlagen, bei der Dreifachsporthalle wird eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage entstehen, die Planungsphasen seien eingeleitet. „Solche Sachen können halt nicht von heute auf morgen gemacht werden“, dazu sei eine gute Planung notwendig. Deshalb hätte man im diesjährigen Haushalt auch 40.000 Euro eingestellt. Schramm sei vom Zeitungsartikel sehr überrascht gewesen, nach den zwei Sitzungen des Finanzausschusses. „Das ist eine Frechheit und hat nur mit Stimmungsmache zu tun, sonst mit gar nichts.“ Auch sieht er den Bericht sehr einseitig, weil die andere Seite nicht gefragt worden sei.

Für Bürgermeister Franz Uome (CSU) sind die Anschuldigungen eine Unverschämtheit. „Mir vorzuwerfen, ich würde eine Blockade-Politik betreiben, ist unverfroren. In 30 Jahren Gemeinderat habe ich so etwas noch nicht erlebt.“ Viele Sachen, die die beiden Fraktionen jetzt forderten, hätten sie schon vor zwölf Jahren und zuvor machen können. Schon damals seien viele Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern installiert worden. Man könne in den Haushalts- und Investitionsplan nichts einstellen, von dem man die Kosten nicht kennt. Auch Uome ging nochmals auf die erneuerbaren energetischen Einrichtungen ein, die Schramm genannt hat und zählte zusätzlich auf, dass im Begegnungszentrum mit Arztpraxis eine Pelletsheizung installiert wurde und dass Bauhof, Feuerwehrhaus und Rathaus auf LED umgestellt wurden. Auch Windräder seien künftig vorgesehen. Uome nannte weitere Dinge, die in den nächsten Jahren anstehen und solide finanziert werden müssten. Unter anderem die Erschließung des Neubaugebietes „Kosertalblick“, die Sanierung der Versorgungsleitungen oder die Dorferneuerung in Marienweiher. Dabei sollte wegen der hohen Zinsen eine Darlehensaufnahme vermieden werden.

Hans Pezold (WGM) verwies darauf, dass man in den Finanzausschusssitzungen mehrmals gefordert hätte, im Investitionsplan auch an Anlagen für regenerative Energien zu denken. „Das ist wichtig für uns, wir müssen mal anfangen.“ Für 50.000 Euro könnte man auf dem Schuldach eine 30-kw-Photovoltaik-Anlage errichten und damit die Stromkosten minimieren. „Diese Kosten hätten in den Haushaltplan eingestellt werden müssen.“ Für Oswald Purucker (CSU) hilft solch ein Vorpreschen ohne Plan nichts. „Wir können doch gar nicht wissen, ob eine 30-kw-Anlage langt, nur weil sie genehmigungsfrei gebaut werden kann.“ Daniel Schramm ergänzte, dass in den Finanzplan nur Sachen aufgenommen werden, von denen man die Kosten kennt. Röder konterte, dass die E-Agentur im November aufgezeigt hätte, mit welchen Kosten man rechnen müsse. „Wenn wir jetzt nichts machen, verschlafen wir weitere Jahre.“ Dies wiederum wies Schramm zurück. Er zückte das Programm der E-Agentur und zeigte auf, dass darin überhaupt keine Konzepte für Gebäude enthalten seien. Margret Schoberth (CSU) sieht im Programm der E-Agentur sehr gute Vorschläge, „es ist unser Bestreben, dass daraus ein Gesamtkonzept entsteht“.

Mit 8:7 Stimmen wurde beschlossen, dass das Investitionsprogramm mit den vorgelegten Zahlen der Kämmerin in die Halshalts- und Finanzplanung einfließt.

Weiter wurde einstimmig beschlossen, dass das Haushaltskonsolidierungskonzept fortgeführt wird.

 

Trinkwasserbrunnen am Pilger- und Begegnungszentrum

Die Marktgemeinde Marktleugast hat einen Vorschlag des Bau- und Umweltausschusses umgesetzt und einstimmig beschlossen, dass auf dem Grundstück Marienweiher 16, dem neuen Pilger- und Begegnungszentrum, ein Trinkwasserbrunnen errichtet wird, damit sich die Pilger erfrischen und ihre Wasserflaschen füllen können. Der Auftrag für das Fundament, die Zuleitung und den Entwässerungsanschluss ging an die Firma Horst Höllering zum Angebotspreis von14.400 Euro. Hans Pezold hat Bürgermeister und Verwaltung gedankt, dass sie die Anregung aufgenommen haben. „Das ist eine sehr sinnvolle Geschichte.“

 

Schöffen-Vorschlagsliste

Bürgermeister Franz Uome informierte, dass sich Joachim Dornheim aus Marienweiher für das Amt des ehrenamtlichen Schöffen für die Geschäftsjahre 2024 bis 2028 beworben hat. Der Gemeinderat stimmte geschlossen zu, dass der Bewerber in die Vorschlagsliste aufgenommen wird.

 

Informationen aus dem Bauamt

Geschäftsleiter Michael Laaber gab bekannt, dass dem Bauantrag von Stefan und Eugen Pittroff in Neuensorg zum Neubau einer landwirtschaftlichen Lager- und Maschinenhalle im Rahmen einer Angelegenheit der laufenden Verwaltung das gemeindliche Einvernehmen erteilt wurde. Das Vorhaben grenzt an dem in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan „Neuensorger Höhe“, liegt aber nicht in demselben.

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Vor genau einem Jahr hat in Marktleugast die erste Jungbürgerversammlung stattgefunden. Über 30 Kinder und Jugendliche waren damals der Einladung gefolgt. Gemeindejugendarbeiterin Mirjam Fritsch (vorne rechts) ist seit September für Marktleugast zuständig.