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Aus der Marktgemeinderatssitzung des Marktes Marktleugast vom 20. November 2023

Erstellt von Helmut Engel | | Markt Marktleugast

Planungsstand und Kosten des Bürger- und Pilgerzentrums Marienweiher

Nachdem die Kosten für das Bürger- und Pilgerzentrum Marienweiher etwas aus dem Rahmen gelaufen sind und die Förderungen den erhöhten Kosten nicht angepasst werden können, wurde Tino Heß von den Juli-Architekten zur jüngsten und letzten Sitzung des Marktgemeinderates in diesem Jahr eingeladen, um den Räten den Planungsstand und die Kosten mitzuteilen.

Heß erläutert eine neue, günstigere Variantenplanung mit entsprechender Kostenberechnung. Durch die Streichung des Veranstaltungsraums im Erdgeschoß des Neubaus kann die Fluchttreppe im Außenbereich entfallen. Aufgrund der Einsparung der Lüftungsanlage kann auch die Bodenplatte etwas verkürzt werden. Die sieben Zimmer für die Pilger im Obergeschoß können somit im Erdgeschoß untergebracht werden. Zudem erhält der Neubau ein Flachdach, dadurch können Zimmererarbeiten und Dachdeckungsarbeiten entfallen. Die geplante PV-Anlage lässt sich problemlos installieren, diese sei in den Kosten enthalten. „Aus planerischer Sicht fügt sich der Neubau gegenüber dem Bestandsgebäude harmonisch ein.“ An der vorgesehenen hinterlüfteten Fassade sei man nicht gebunden, dies könnte auch anders gebaut werden.

Auch die Außenanlage sei einfacher zu gestalten, der Weg würde dabei aber erhalten bleiben. Der vordere Eingangsbereich würde dadurch auf zwei Meter verkürzt. Neu sei, dass der alte Pilgerpfad durch Verwendung eines anderen Materials herausgebildet werden soll. Der Pfad könnte sichtbar durch das Grundstück bis zur Kreisstraße führen.

Im Bestandsbau würde keine Änderung im Obergeschoß erfolgen. Durch Wegfall des Obergeschosses im Neubau kann hier aber die Treppe zum Dachgeschoss entfallen. Für den Aufzug entfällt eine Haltestelle, „auch das führt zu Einsparungen“.

Architekt Heß klärte dann auch über die Kostenentwicklung der vergangenen Jahre auf. So sei der Baupreisindex allein für die Baukosten von geschätzten rund 3,3 Millionen Euro in 2020 auf über 4,5 Millionen Euro in diesem Jahr angestiegen. Heß erinnerte daran, dass es im Laufe des Ausbaus zu Kostenmehrungen durch zusätzliche Fundamente, Radonabdichtungen und weiteren anderen notwendigen Kosten gekommen sei. „So ist man zuletzt bei etwa 6,8 Millionen Euro an reinen Baukosten gelandet.“

Man habe jetzt in Zusammenarbeit mit der Verwaltung, Fachplanern und der Baufirma nochmal Lösungen gesucht und sich auf das Wesentliche im Aus- und Neubau beschränkt. Durch die oben dargestellten Änderungen und vielen anderen Maßnahmen können die Kosten nun auf 5,5 Millionen Euro verringert werden.

Bürgermeister Franz Uome erinnerte an Gespräche mit den Fördergebern, die dabei frühzeitig auf die Kostenentwicklung hingewiesen wurden. Eine Nachförderung für dieses Vorzeigeprojekt in Oberfranken sei zuletzt sogar von der Staatsministerin Michaela Kaniber ausgeschlossen worden. „So ist uns deshalb nichts anderes übriggeblieben, als nochmals in die Planungen einzugreifen.“ Für ihn und die Verwaltung sei ein gangbarer Lösungsansatz gefunden worden, die Kosten in den Griff zu bekommen „und auch etwas Puffer zu verschaffen“.

WGM-Sprecher Hans Pezold fragte nach, wann nun mit dem Projekt begonnen werden und wann dieses spätestens zum Abschluss gebracht werden könnte. Architekt Heß erläuterte, dass er, sobald sich der Marktgemeinderat auf die vorgestellte Variante entschieden hat, die Umplanung im Januar/Februar 2024 vornehmen kann. Die Baumaßnahme könnte dann im Frühjahr 2025 abgeschlossen werden.

Marktgemeinderat und Kreisbrandinspektor Yves Wächter (WGM) fragt nach, ob der Brandschutz schon geklärt sei. Heß erläutert, dass der Brandschutz noch nicht gewährleistet sei. Es stünden aber mehrere Lösungen zur Verfügung. Bürgermeister Franz Uome ergänzte, dass diese Kosten noch nicht beziffert und auch nicht in den Baukosten enthalten seien. Hier müssen noch Fördertöpfe gefunden werden.

Bürgermeister Franz Uome bat die Fraktionen, sich über diese Variante zu beraten. Mit dem Wegfall des Veranstaltungsraumes gäbe es auch andere Lösungen, die herangezogen werden können. Zum Beispiel stünden im Pilgerkaffee, Wallfahrerhaus oder im Begegnungszentrum und im Bürgersaal genügend Räumlichkeiten zur Verfügung. Er, Uome, wird nun innerhalb von 14 Tagen die Fraktionsvorsitzenden einladen, um Fragen an den Architekten abzuklären und eventuell noch eine Sondersitzung des Marktgemeinderates einberufen. Sobald sich der Marktgemeinderat geeinigt hat, würden die Planungen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung und der Denkmalpflege abgestimmt. Unmittelbar darauf würden die Fachplaner mit der Umplanung beauftragt, damit die Werkplanungen und weitere Ausschreibungen erstellt werden können. „Durch einen straffen Zeitplan soll ein zügiges Umsetzen des Projektes bis zum Frühjahr 2025 gewährleistet werden.“

Bürgermeister Uome erinnerte weiter daran, dass das Projekt mit 90 Prozent gefördert wird und auch noch die Oberfrankenstiftung im Boot sei, die dieses Projekt großzügig unterstützt, schließlich stünde auch noch die Fraktionsreserve der CSU/FW mit 100.000 Euro zur Verfügung. „Somit kann der Eigenanteil, der auf die Marktgemeinde fällt, in Grenzen gehalten werden.“

Der Marktgemeinderat war mit dem Vorgehen einverstanden.

 

Feststellung und Entlastung der Jahresrechnung 2019

Endgültig rechnerisch abgeschlossen wurde bei der Marktgemeinde Marktleugast nach der überörtlichen Prüfung das Rechnungsjahr 2019. Aus dieser geht hervor, dass bei der Wirtschaftsführung die geltenden Grundsätze beachtet wurden und dass die Verwaltung im Rahmen der Vorschriften und Grundsätze rechtmäßig, wirtschaftlich und sparsam gehandelt hat. Der Gesamthaushalt in Einnahmen und Ausgaben endet mit fast genau 8,769 Millionen Euro. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt knapp 954.000 Euro und der Überschuss beziffert sich auf 1,25 Millionen Euro. Die Entlastung wurde einstimmig erteilt.

 

Kommunale Wärmeleitplanung

Bürgermeister Franz Uome teilte dem Ratsgremium mit, dass die Verwaltung im Rahmen der Klimaschutzprojekte im kommunalen Umfeld einen Antrag auf Förderung für die Kommunale Wärmeplanung gestellt hat. Der Fördersatz beträgt in diesem Jahr noch hundert Prozent, im kommenden Jahr wird er auf 80 Prozent sinken. Weiter führte Uome aus, dass der Bayerische Gemeindetag zur Zurückhaltung aufgerufen hat, weil noch viele Unklarheiten bestünden.

 

Kunstwerke Hans Rucker

Die Familie Rucker hat der Gemeinde Marktleugast insgesamt neun Kunstwerke geschenkt. Fünf davon sind bereits im Bürgerbegegnungszentrum ausgestellt. Von den weiteren vier Kunstwerken, die Tochter Maria in Osterzell zur Abholung bereitgestellt hatte, wurden zwei Anfang November durch Bürgermeister Franz Uome, die Marktgemeinderäte Margareta Schoberth und Hans Pezold sowie Geschäftsleiter Michael Laaber abgeholt. Die beiden anderen wird die Tochter am 30. November mit nach Marktleugast bringen. Sie wird beim Vortrag von Wolfgang Schoberth über den bedeutenden Bildhauer zugegen sein. Dieser findet um 19 Uhr im Bürgerbegegnungszentrum statt, zu dem auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Der Eintritt ist frei.

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