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Aus der Marktgemeinderatssitzung des Marktes Marktleugast vom 18. Dezember 2023

| Markt Marktleugast

Beschlussfassung Pilger- und Begegnungszentrum

Wegen einer Beschlussfassung über die geänderte Entwurfsplanung für Marienweiher 16, das neue Pilger- und Begegnungszentrum, musste der Marktgemeinderat in der Weihnachtswoche noch zu einer außerordentlichen Sitzung geladen werden, damit im neuen Jahr schnell mit den Arbeiten begonnen werden kann.

Bei der letzten regulären Sitzung, am 20. November, stellte Architekt Tino Heß von den Juli-Architekten dem Gremium die geänderte Entwurfsplanung vor. Mit der neuen Planung können die Baukosten um 1,3 Millionen Euro von 6,8 auf 5,5 Millionen Euro gesenkt werden. Die gravierendste Einsparung wurde mit dem Wegfall des vorgesehenen Veranstaltungsraums erzielt. Weil die Fraktionen von WGM und FW noch Beratungsbedarf hatten, konnte damals kein Beschluss gefasst werden. Bürgermeister Franz Uome (CSU) hat den Fraktionen versprochen, eine Fraktionssprechersitzung einzuberufen, zu der auch Tino Heß eingeladen wird. Deshalb sollten die Ratsmitglieder bis zur Sitzung in ihren Fraktionen klären, welche Änderungen noch gewünscht werden. Diese Sitzung hat dann zu Beginn dieses Monats stattgefunden. Heß erklärte nochmals zwei Stunden alle Änderungen. In ihren folgenden Fraktionssitzungen und durch das Ratsinformationssystem hatten die Räte ebenfalls Gelegenheit, sich die Pläne genau zu betrachten.

Trotzdem wollten die beiden Fraktionen, dass Heß in der außerordentlichen Sitzung die Pläne nochmals vorstellt. Mit leicht verschärfter Stimme fuhr Oswald Purucker (CSU) dazwischen, er wollte nicht verstehen, dass nochmals alles vorgetragen werden soll. So nach dem Motto, wer es bis jetzt noch nicht begriffen hat, begreift es nicht mehr.

Deshalb wurde gleich in die Diskussion eingestiegen. Dazu hatte Yves Wächter (WGM) einen ganzen Fragenkatalog. Ihm gefällt der barrierefreie Raum im Obergeschoß nicht. Wenn dieser im Erdgeschoß eingerichtet würde, könnte der Fahrstuhl eingespart werden und das Zimmer wäre größer als dieses im Obergeschoß. Dies sei nicht möglich, erklärte der Architekt, weil ein Höhenunterschied von 1,80 Meter bestünde, wäre hier kein Gewinn, zudem würde man den Zugang verschlechtern. Weiter bemängelte Wächter, dass die Duschen mit 80x80 zu klein wären. Dazu sagte Margret Schoberth (CSU), dass man kein Luxushotel, sondern eine Pilgerunterkunft errichtet und es sei hier ein Luxus, dass jedes Zimmer eine Dusche hätte. Weiter fragte Wächter nach der Beschaffenheit der Fassade auf der Rückseite, „gibt es hier keine günstigere Möglichkeit?“. Heß erwiderte, dass man dies dreimal diskutiert hätte, es handle sich hier um Dünnschichtplatten. Seine nächste Frage war die nach dem Pilgerweg, ob es hier Einsparmöglichkeiten gäbe. Der Pilgerweg sollte eigentlich durch das ehemalige Weiße Lamm führen, nun wird er nur mit andersfarbigen Steinen kenntlich gemacht. „Wenn uns hier die Kosten davonlaufen, können wir ihn auch eher enden lassen.“ Weiter befürchtet Wächter, dass die Pilgerzimmer wegen der großen Fenster im Sommer zu heiß werden könnten. „Gibt es hier eine Möglichkeit der Beschattung?“ Bürgermeister Uome erklärte, dass man hier aus Kostengründen verzichtet hätte. Diese hätten 30.000 Euro gekostet. Man überlege aber, ob man eine kostengünstigere Lösung findet. Und zum Schluss ging er nochmals auf den Brandschutz ein und wollte wissen, was hier geschehen soll. Uome sagte, dass der Brandschutz gewährleistet sei. Nach Fertigstellung des Gebäudes wird man hier mit einer Sondermaßnahme für Verbesserung sorgen. Hier rechnet er mit Kosten von 40.000 bis 50.000 Euro.

Für Daniel Schramm (CSU) waren dies alles Fragen, die schon bei der Fraktionssprechersitzung hätten geklärt werden können. „Dies heute hat nur dazu gedient, alles in die Länge zu schieben.“ Dem stimmte auch der Bürgermeister zu.

Marco Buß (FW) gefällt das Flachdach nicht, er hätte hier gerne eine andere Lösung. Hier widersprach der Bürgermeister. „Wir können die erreichten Einsparungen nicht wieder investieren, indem wir wieder höher bauen.“ Für Heß ist die Ablehnung von Flachdächern nicht nachvollziehbar. „Es gibt keine Schäden mehr.“ Außerdem sei ein Flachdach für die Errichtung einer PV-Anlage besser geeignet.

Setrick Röder (FW) wollte von Heß wissen, ob in seiner Kalkulation eine eventuelle Erhöhung der Baupreise eingerechnet sei. Dies sei nicht der Fall, erklärte der Architekt, er könne nicht hellsehen, wie sich die Preise von Baumaterial oder Transport entwickeln. In den letzten beiden Jahren seien sie um 23 Prozent gestiegen. Es sei aber auch möglich, dass sie wegen nachlassender Bautätigkeit wieder sinken. Für Daniel Schramm (CSU) ist es Pech, dass man gerade in die Zeit hineingeraden sei, in der die Baupreise explodiert seien. Man hätte mit dem Ingenieurbüro schon mehrere Objekte realisiert und immer seien die Preise eingehalten worden. „Wir können dankbar sein, dass wir einen Architekten haben, der das so hinbringt.“ André Arnold (HBG) kann nicht verstehen, dass die Verständigung in den anderen Fraktionen nicht so geklappt hat, wie in seiner. „Gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden Clemens Friedrich wurden alle Fragen geklärt, hat sehr gut funktioniert.“ Man sollte jetzt endlich einen Beschluss fassen. Doch davor beantragte Marco Buß noch eine Beratungszeit für die beiden Fraktionen WGM und FW. Bei der Abstimmung stimmte dann nur Manuela Greim (WGM) gegen den Planungsentwurf, der aber unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Fachbehörden und dem Fördergeber, dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) steht. Anfang des neuen Jahres sollen dazu Gespräche in Bamberg stattfinden.

 

Dringliche Anordnung

Bürgermeister Franz Uome unterrichtete den Gemeinderat, dass er im Rahmen einer dringlichen Anordnung für die Trinkwasseranlage Kosermühle eine neue Pumpe mit einem dazu gehörigen Motor zum Preis von insgesamt etwa 30.600 Euro bestellt hat. Eine der beiden Pumpen, die das Wasser zum Hochbehälter befördern, sei defekt. Die Beschaffung der neuen Pumpe hätte bis zur nächsten Marktgemeinderatssitzung keinen solch langen Aufschub geduldet. Die Pumpe soll dann Anfang Januar eingebaut werden. Mit Einbau werden Gesamtkosten von etwa 32.000 Euro erwartet.

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